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Vergütung

Kienbaum-Studie: Einkommen der Krankenhausärzte in der Radiologie 2017

03.01.2018Ausgabe 1/20184min. Lesedauer
Von Sylvia Löbach, Kienbaum Consultants International GmbH, Köln, www.kienbaum.de

Die Grundvergütung der Klinikärzte in der Radiologie stieg 2017 um durchschnittlich 3,3 Prozent. Dabei stiegen die Grundgehälter von Chefärzten um durchschnittlich 2,3 Prozent. Dies sind Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2017 „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern“, in den die Daten von 143 Krankenhäusern mit Vergütungsinformationen zu 651 nichtärztlichen Funktionen und 2.328 Ärzten eingeflossen sind. Der Beitrag befasst sich speziell mit der augenblicklichen Vergütungssituation von Ärzten in der Radiologie, Isotopendiagnose, Röntgen und Radio-Onkologie (im weiteren Verlauf als Abteilung bzw. Radiologie bezeichnet).

Gesamtvergütung der Chefärzte in der Radiologie

Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 338.000 Euro gehören Chefärzte in der Radiologie zu den Spitzenverdienern in Krankenhäusern. Ihr Einkommen liegt durchschnittlich 17 Prozent höher als das Durchschnittsgehalt aller Chefärzte in Krankenhäusern. Die Spanne der Jahresgesamtvergütung ist bei Chefärzten in der Radiologie mit am größten: Sie reicht von 148.000 Euro im unteren Quartil bis 418.000 Euro im oberen Quartil (Tabelle 1).

Grundvergütung der Chefärzte in der Radiologie

Die Grundvergütung von Chefärzten der Radiologie liegt bei durchschnittlich 121.000 Euro, die variablen Vergütungen bei 164.000 Euro und die Nebentätigkeiten bei durchschnittlich 183.000 Euro.

Variable Vergütung der Chefärzte in der Radiologie

Die variablen Vergütungen der Chefärzte (Einkünfte aus Privatliquidationen, der Beteiligungsvergütung oder einer Bonusvereinbarung) variieren sehr stark je nachdem, ob sie über Privatliquidationen oder eine andere Vergütungsart erzielt werden.

Die Ausgestaltung der variablen Vergütung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Während der Anteil der Privatliquidationen an der variablen Vergütung rückläufig ist, nehmen andere Formen der variablen Vergütung, wie Bonusvereinbarungen immer mehr an Bedeutung zu.

Die absolute Höhe der variablen Vergütung ist im Zuge dieser Entwicklung abnehmend, wie ein Vergleich nach Vertragsalter zeigt: Im Durchschnitt erzielten die Chefärzte mit alten Verträgen in 2017 ca. 250.000 Euro mehr aus ihrer variablen Vergütung als die Kollegen mit neuen Verträgen. Die aktuelle Höhe der verschiedenen variablen Gestaltungsformen zeigt Tabelle 2.

Vergütung der Oberärzte in der Radiologie

Die Oberärzte in der Abteilung erhalten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 121.000 Euro. Die variablen Vergütungen betragen durchschnittlich 14.000 Euro und die Einkünfte aus Nebentätigkeiten 4.000 Euro. Die Vergütungen aus Ruf- und Bereitschaftsdiensten liegen im Durchschnitt bei 15.000 Euro. Insgesamt liegen die Oberärzte in der Radiologie mit ihrem Durchschnittseinkommen noch 10.000 Euro unter dem Einkommen aller Oberärzte im Krankenhaus.

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Vergütung von Fachärzten und Ärzten in Weiterbildung

Im Gegensatz zu den Chefärzten und Oberärzten spielt für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung weder die variable Vergütung noch die Nebentätigkeit eine größere Rolle für die Höhe ihrer Jahresgesamtvergütung. Sie erhalten im Jahr durchschnittlich je 2.000 Euro aus diesen Vergütungsbestandteilen.

Die Jahresgesamtbezüge der Fachärzte betragen durchschnittlich 91.000 Euro, die der Ärzte in Weiterbildung 76.000 Euro.

Aus der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten erhalten die Ärzte im Jahr eine durchschnittliche Vergütung von 14.000 Euro bzw. 10.000 Euro.

Gesamtvergütung aller Arztpositionen in der Radiologie

In der Tabelle 3 sind die Jahresgesamtbezüge der einzelnen Arztpositionen in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite aufgelistet. Angegeben sind neben dem Durchschnitt auch die Lagemaße „Unteres Quartil“, „Median“ und „Oberes Quartil“.

Hierzu die folgenden zwei Anmerkungen:

  • Zum einen fällt auf, dass bei den Chefärzten der Durchschnittswert weit über dem Median liegt. Das rührt im Wesentlichen daher, dass die Durchschnittswerte durch den Einfluss einiger sehr hoher Einkommen (siehe oberes Quartil) nach oben gezogen werden.
  • Zum anderen ist zu beachten, dass die Werte des unteren bzw. oberen Quartils bedeuten, dass jeweils 25 Prozent der Ärzte noch unter bzw. über den ausgewiesenen Werten liegen.

Der Kienbaum-Vergütungsreport

Dieser Artikel basiert – soweit nicht anders ausgewiesen – auf dem Kienbaum-Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2017“. Neben der Vergütung von nichtärztlichen Führungs- und Fachkräften wird ausführlich die Vergütungssituation von Chefärzten beschrieben.

An der Auswertung beteiligten sich 143 Krankenhäuser. In die Auswertung konnten die Vergütungsinformationen von 651 nichtärztlichen Funktionen sowie 2.328 Ärzten einbezogen werden.

Weiterführende Hinweise

Tabelle 1: Jahresgesamtvergütung von Chefärzten nach Fachabteilungen (in Euro)

Jahresgesamtvergütung
Innere
Medizin
Radiologie
Chirurgie
Anästhesie/
Intensivmedizin
Gynäkologie/
Geburtshilfe
Pädiatrie/
Kinderklinik
Unteres Quartil
183.000
148.000
175.000
155.000
165.000
155.000
Median
250.000
239.000
242.000
186.000
216.000
189.000
Oberes Quartil
431.000
418.000
330.000
325.000
251.000
227.000
Durchschnitt
356.000
338.000
317.000
284.000
238.000
202.000

Tabelle 2: Variable Vergütungen von Chefarzt-Radiologen

Liquidations-
recht*
Beteiligungs-
vergütung
Bonusverein-
barung
Kombinationen
Insgesamt
Gestaltungsform
(in % der Berechtigten**)
60
8
19
13
100
Durchschnittliche Höhe (in Euro)
190.000
106.000
89.000
80.000
164.000
  • Der Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2017 ist für 800 Euro zzgl. USt. zu beziehen bei der Kienbaum Vergütungsberatung, Edmund-Rumpler-Straße 5, 51149 Köln, Tel. 0221 80172-200; www.kienbaum.de.
  • Ansprechpartnerin und Projektleiterin bei der Kienbaum Consultants International GmbH ist Frau Sylvia Löbach, Tel. 0221 80172-609, E-Mail: sylvia.loebach@kienbaum.de.

* Nach Abzug von Kostenerstattung, Vorteilsausgleich und Poolverpflichtung

** 18 Prozent der Chefärzte in der Radiologie erhalten keine variable Vergütung

Tabelle 3: Gesamtvergütung von Ärzten in der Radiologie (in Euro)

Jahresgesamtvergütung
Chefärzte
Oberärzte
Fachärzte*
Ärzte in
Weiterbildung*
Unteres Quartil
148.000
96.000
75.000
66.000
Median
239.000
111.000
89.000
74.000
Oberes Quartil
418.000
148.000
97.000
82.000
Durchschnitt
338.000
121.000
91.000
76.000

* Durchschnittswerte aller Abteilungen im Krankenhaus

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