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Vergütungsreport

Kienbaum-Studie: Einkommen in der Radiologie im Jahre 2015

04.01.2016Ausgabe 1/20164min. Lesedauer
Von Sylvia Löbach, Kienbaum Management Consultants GmbH, Gummersbach, www.kienbaum.de

Die Grundvergütung der Ärzte in der Radiologie stieg in 2015 um durchschnittlich 2,6 Prozent. Dabei stiegen die Grundgehälter von Chefärzten um durchschnittlich 2,2 Prozent. Dies sind Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2015 „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern“, in den die Daten von 60 Krankenhäusern mit Vergütungsinformationen zu 362 nichtärztlichen Funktionen und 923 Ärzten eingeflossen sind. Dieser Artikel befasst sich speziell mit der Vergütungssituation von Ärzten in der Radiologie, Isotopendiagnose, Röntgen und Radioonkologie (im weiteren Verlauf als Abteilung bzw. Radiologie bezeichnet).

Vergütung der Chefärzte

Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 330.000 Euro gehören Chefärzte in der Radiologie zu den Spitzenverdienern in Krankenhäusern. Ihr Einkommen liegt durchschnittlich 18 Prozent höher als das Durchschnittsgehalt aller Chefärzte in Krankenhäusern.

In der Tabelle sind die Jahresgesamtbezüge von Chefärzten in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite aufgelistet. Angegeben sind neben dem Durchschnitt auch die Lagemaße „Unteres Quartil“, „Median“ und „Oberes Quartil“. Zur Erläuterung: Das Lagemaß „unteres Quartil“ bedeutet, dass noch 25 Prozent der Chefärzte mit ihrem Einkommen unter dem ausgewiesenen Wert liegen und 75 Prozent darüber.

Im Vergleich zu Ärzten aus anderen Abteilungen ist die Spanne der Jahresgesamtvergütung bei Chefärzten in der Radiologie mit am größten: Sie reicht von 147.000 Euro im unteren Quartil bis 399.000 Euro im oberen Quartil.

Spannen der Jahresgesamtvergütung von Chefärzten nach Fachabteilungen (in Euro)

Jahresgesamtvergütung
Radiologie
Innere Medizin
Chirurgie
Anästhesie/
Intensivmedizin
Gynäkologie/ Geburtshilfe
Pädiatrie/ Kinderklinik
unteres Quartil
147.000
173.000
179.000
143.000
153.000
146.000
Median
235.000
241.000
236.000
172.000
192.000
172.000
oberes Quartil
399.000
434.000
316.000
303.000
255.000
213.000
Durchschnitt
330.000
349.000
305.000
285.000
235.000
194.000

Besonders auffällig ist, dass bei den Chefärzten der Durchschnittswert weit über dem Median liegt. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Durchschnittswerte durch den Einfluss einiger sehr hoher Einkommen (oberes Quartil) nach oben gezogen werden.

Die Grundvergütung von Chefärzten der Radiologie liegt bei durchschnittlich 113.000 Euro. 82 Prozent der Chefärzte haben einen Anspruch auf variable Vergütung. Diese liegt bei durchschnittlich 167.000 Euro.

Variable Vergütungen bei Chefärzten sehr unterschiedlich

Die variablen Vergütungen der Chefärzte (Einkünfte aus Privatliquidationen, der Beteiligungsvergütung oder einer Bonusvereinbarung) variieren sehr stark – je nachdem, ob sie über Privatliquidationen oder eine andere Vergütungsart erzielt werden.

Variable Vergütungen von Chefarzt-Radiologen

Liquidationsrecht*
Beteiligungs-vergütung
Bonusvereinbarung
Kombinationen
Insgesamt
Gestaltungsform
(in % der Berechtigten**)
65 %
5 %
20 %
10 %
100 %
Durchschnittliche Höhe (in Euro)
176.000
110.000
85.000
64.000
167.000

* nach Abzug von Kostenerstattung, Vorteilsausgleich und Poolverpflichtung.

** 18 % der Chefärzte in der Radiologie erhalten keine variable Vergütung.

Die Ausgestaltung der variablen Vergütung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Während der Anteil der Privatliquidationen an der variablen Vergütung rückläufig ist, nehmen andere Formen der variablen Vergütung – wie Bonusvereinbarungen – immer mehr an Bedeutung zu.

Die absolute Höhe der variablen Vergütung ist im Zuge dieser Entwicklung abnehmend, wie ein Vergleich nach Vertragsalter zeigt: Chefärzte mit alten Verträgen (= über 15 Jahre) erzielten in 2015 ca. 250.000 Euro mehr aus ihrer variablen Vergütung wie die Kollegen mit neuen Verträgen. Bei Chefärzten mit Verträgen unter einem Jahr betrug die variable Vergütung lediglich 53.000 Euro.

Vergütung der Oberärzte in der Radiologie

Die Oberärzte in der Radiologie erhalten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 115.000 Euro. Die variable Vergütung beträgt durchschnittlich 14.000 Euro und die Einkünfte aus Nebentätigkeiten 7.000 Euro. Die Vergütungen aus Ruf- und Bereitschaftsdiensten liegen im Durchschnitt bei 14.000 Euro. Insgesamt liegen die Oberärzte in der Radiologie mit ihrem Durchschnittseinkommen noch 11.000 Euro unter dem Einkommen aller Oberärzte im Krankenhaus.

Vergütung von Fachärzten und Ärzten in Weiterbildung

Für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung spielt weder die variable Vergütung noch die Nebentätigkeit eine größere Rolle für die Höhe ihrer Jahresgesamtvergütung. Sie erhalten im Jahr durchschnittlich 3.000 Euro (variable Vergütung) bzw. 2.000 Euro (Nebentätigkeiten) aus diesen Vergütungsbestandteilen. Die Jahresgesamtbezüge der Fachärzte betragen durchschnittlich 86.000 Euro, die der Ärzte in Weiterbildung 72.000 Euro. Aus der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten erhalten die Ärzte im Jahr eine durchschnittliche Vergütung von 14.000 Euro bzw. 10.000 Euro.

Gesamtvergütung von Ärzten in der Radiologie (in Euro)

Jahresgesamtvergütung
Chefärzte
Oberärzte
Fachärzte*
Ärzte in Weiterbildung*
unteres Quartil
147.000
92.000
68.000
56.000
Median
235.000
106.000
83.000
66.000
oberes Quartil
399.000
136.000
99.000
79.000
Durchschnitt
330.000
115.000
86.000
72.000

* Durchschnittswerte aller Abteilungen im Krankenhaus.

Weiterführender Hinweis
  • Der komplette Kienbaum-Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2015“ ist zum Preis von 800 Euro (zzgl. USt.) zu beziehen bei der Kienbaum Vergütungsberatung, Tel. 02261/703-200, Fax 02261/703-201; www.kienbaum.de.

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