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Vergütungsreport

Kienbaum-Studie: Einkommen der Ärzte in der Radiologie im Jahre 2013

03.01.2014Ausgabe 1/20144min. Lesedauer

Die Grundvergütung der Ärzte in der Radiologie stieg in 2013 um durchschnittlich 2,4 Prozent. Dabei stiegen die Grundgehälter von Chefärzten um durchschnittlich 1,5 Prozent und die von Oberärzten um durchschnittlich 2,1 Prozent. Ärzte in Weiterbildung konnten mit 3,9 Prozent die höchsten Gehaltssteigerungen realisieren. Dies sind Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2013 „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern“, in den die Daten von 123 Krankenhäusern mit Vergütungsinformationen zu 2.180 Ärzten eingeflossen sind.

Dieser Artikel befasst sich speziell mit der augenblicklichen Vergütungssituation von Ärzten in der Radiologie, Isotopendiagnose, Röntgen und Radioonkologie (im weiteren Verlauf als Abteilung bzw. Radiologie bezeichnet).

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Vergütung der Chefärzte in der Radiologie

Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 308.000 Euro gehören Chefärzte in der Radiologie zu den Spitzenverdienern in Krankenhäusern. Ihr Einkommen liegt durchschnittlich 11 Prozent höher als das Durchschnittsgehalt aller Chefärzte in Krankenhäusern. Die Spanne der Jahresgesamtvergütung ist bei Chefärzten in der Radiologie am größten: Sie reicht von 138.000 Euro im unteren Quartil bis 439.000 Euro im oberen Quartil.

Die Grundvergütung von Chefärzten der Radiologie liegt bei durchschnittlich 112.000 Euro, die variablen Vergütungen bei 151.000 Euro und die Nebentätigkeiten bei durchschnittlich 140.000 Euro.

In der folgenden Übersicht sind die Jahresgesamtbezüge von Chefärzten in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite im Vergleich zu anderen ausgewählten Fachgruppen aufgelistet. Angegeben sind neben dem Durchschnitt auch die Lagemaße „Unteres Quartil“, „Median“ und „Oberes Quartil“. Zum Beispiel sind in der Übersicht für Chefärzte für das „untere Quartal“ Jahresgesamtbezüge von 138.000 Euro angegeben. Das bedeutet, dass noch 25 Prozent der Chefärzte der Abteilung Radiologie jährlich weniger als 138.000 Euro erhalten.

Jahresgesamtvergütung von Chefärzten nach Fachabteilungen (in Euro)

Jahresgesamtvergütung
Innere Medizin
Radiologie
Chirurgie
Anästhesie/ Intensivmedizin
Gynäkologie/ Geburtshilfe
Pädiatrie/ Kinderklinik
unteres Quartil
159.000
138.000
170.000
137.000
145.000
134.000
Median
210.000
221.000
219.000
167.000
189.000
157.000
oberes Quartil
387.000
439.000
323.000
293.000
248.000
210.000
Durchschnitt
321.000
308.000
289.000
277.000
230.000
186.000

In der Übersicht fällt vor allem auf, dass bei den Chefärzten der Durchschnittswert (308.000 Euro) weit über dem Median (221.000 Euro) liegt. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Durchschnittswerte durch den Einfluss einiger sehr hoher Einkommen nach oben gezogen werden. Immerhin verdienen 25 Prozent der Chefärzte mehr als 439.000 Euro pro Jahr (siehe Eintrag bei „Oberes Quartil“).

Die variablen Vergütungen der Chefärzte (Einkünfte aus Privatliquidationen, der Beteiligungsvergütung oder einer Bonusvereinbarung) variieren sehr stark – je nachdem, ob sie über Privatliquidationen oder eine andere Vergütungsart erzielt werden. Bei der Ausgestaltung der variablen Vergütung hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert: Während der Anteil der Privatliquidationen an der variablen Vergütung rückläufig ist, nehmen andere Formen der variablen Vergütung wie Bonusvereinbarungen immer mehr an Bedeutung zu.

Die absolute Höhe der variablen Vergütung ist im Zuge dieser Entwicklung abnehmend, wie ein Vergleich nach Vertragsalter zeigt: Im Durchschnitt erzielten die Chefärzte mit alten Verträgen in 2013 ca. 250.000 Euro mehr aus ihrer variablen Vergütung als die Kollegen mit neuen Verträgen. Die aktuelle Höhe der verschiedenen variablen Gestaltungsformen ist in der nachfolgenden Tabelle zu ersehen.

Chefarzt-Radiologen: Kennzahlen variable Vergütung

Liquidations-Recht*
Beteiligungsvergütung
Bonusvereinbarung
Kombinationen
Insgesamt
Gestaltungsform (in % der Berechtigten)
64 %
6 %
17 %
13 %
100 %
Durchschnittliche Höhe (in Euro)
203.000
112.000
79.000
62.000
151.000

Vergütung der Oberärzte in der Radiologie

Die Oberärzte in der Radiologie erhalten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 109.000 Euro. Auch bei Oberärzten spielen sonstige Vergütungsbestandteile eine nicht unbedeutende Rolle, wie folgende Zahlen zeigen:

  • Die variable Vergütung beträgt durchschnittlich 12.000 Euro,
  • die Einkünfte aus Nebentätigkeiten 7.000 Euro und
  • die Vergütungen aus Ruf- und Bereitschaftsdiensten 15.000 Euro.

Insgesamt liegen die Oberärzte in der Radiologie mit ihrem Durchschnittseinkommen noch 11.000 Euro unter dem Einkommen aller Oberärzte im Krankenhaus.

Vergütung von Fachärzten und Ärzten in Weiterbildung

Im Gegensatz zu den Chefärzten und Oberärzten spielt für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung weder die variable Vergütung noch die Nebentätigkeit eine größere Rolle für die Höhe ihrer Jahresgesamtvergütung. Sie erhalten im Jahr durchschnittlich 3.000 Euro (variable Vergütung) bzw. 2 000 Euro (Nebentätigkeiten) aus diesen Vergütungsbestandteilen. Die Jahresgesamtbezüge der Fachärzte betragen durchschnittlich 82.000 Euro, die der Ärzte in Weiterbildung 64.000 Euro. Aus der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten erhalten die Ärzte im Jahr eine durchschnittliche Vergütung von 12.000 Euro bzw. 8.000 Euro.

Der nachfolgenden Übersicht können Sie die Jahresgesamtbezüge der einzelnen Arztpositionen in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite entnehmen.

Jahresgesamtvergütung von Ärzten der Radiologie (in Euro)

Jahresgesamtvergütung
Chefärzte
Oberärzte
Fachärzte*
Ärzte in Weiterbildung*
unteres Quartil
138.000
89.000
70.000
54.000
Median
221.000
99.000
80.000
61.000
oberes Quartil
439.000
127.000
93.000
70.000
Durchschnitt
308.000
109.000
82.000
64.000

* Durchschnittswerte aller Abteilungen im Krankenhaus.

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