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KBV-HonorarberichteRadiologen-Honorare im „Corona-Jahr“ 2020: Erst deutlicher Rückgang, dann Normalisierung

31.03.2022Ausgabe 4/20223min. Lesedauer

Die KBV hat die Honorarberichte für die vier Quartale des „CoronaJahres“ 2020 vorgelegt. Während das Quartal I/2020 kaum Veränderungen zeigt, werden im Honorarbericht für das Quartal II/2020 für die Radiologen bundesweit deutliche Rückgänge der Behandlungsfälle und des Honorarumsatzes im Vergleich zum Vorjahresquartal II/2019 ausgewiesen. Im dritten und vierten Quartal 2020 hat sich die Lage dann wieder normalisiert.

Fallzahl im Quartal II/2020 um 20 Prozent eingebrochen

Im Quartal I/2020 ist die Fallzahl bei den Radiologen im Vergleich zum Vorjahresquartal I/2019 um 4,2 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat sich der Honorarumsatz um 2,8 Prozent bzw. um rund 11,3 Mio.Euro erhöht.

Im Quartal II/2020 ist im Zuge der Corornapandemdie die Fallzahl deutlich stärker zurückgegangen, nämlich um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal II/2019. Der Honorarrückgang fiel hingegen weniger deutlich aus. Insbesondere aufgrund der „Schutzschirmzahlungen“ für Arztpraxen sank der Honorarumsatz im Quartal II/2020 gegenüber dem Vorjahresquartal nur um 4,5 Prozent bzw. rund 17,7 Mio. Euro.

Honorar legt in den Quartalen III und IV/2020 zu

Im Quartal III/2020 ist die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht gestiegen. Der Honorarumsatz hat sich um 3,3 Prozent bzw. um rund 13,2 Mio. Euro erhöht.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt auch das Quartal IV/2020: Trotz eines leichten Rückgangs der Fallzahlen um 0,6 Prozent ist der Honorarumsatz um 2,8 Prozent bzw. rund 11 Mio. Euro gestiegen.

Leichter Honoraranstieg in 2020

Insgesamt ergibt sich für das gesamte „Corona-Jahr“ 2020 eine Erhöhung des Honorarumsatzes der Fachgruppe um 1,1 Prozent bzw. 17,9 Mio. Euro bei einer um 5,9 Prozent niedrigeren Fallzahl. Der Honorarumsatz je Arzt (nach Teilnahmeumfang) ist um 1,6 Prozent, der Fallwert wegen der deutlich geringeren Fallzahl um 5,5 Prozent gestiegen.

Unterschiede zwischen den KVen

In 7 der 17 KVen ist der Honorarumsatz der Radiologen gegenüber 2019 zurückgegangen, und zwar um bis zu knapp 8 Prozent (Hamburg, Nordrhein und Saarland). In allen anderen KVen weist der Honorarbericht der KBV eine Erhöhung des Umsatzes im Vergleich zum Gesamtjahr 2019 aus. Spitzenreiter ist dabei die

Tabelle 1: Entwicklung der Kassenhonorare für Radiologen im Jahr 2020

Quartal
Fallzahl- Entwicklung*
Honorarumsatz*
Honorarumsatz je Arzt*
Fallwert*
I/2020
-4,2 %
2,8 %
-0,2 %
7,4 %
II/2020
-20,0 %
-4,5 %
-6,0 %
19,4 %
III/2020
0,7 %
3,3 %
6,9 %
2,6 %
IV/2020
-0,6 %
2,8 %
5,9 %
3,4 %
2020 gesamt
-5,9 %
1,1 %
1,6 %
7,5 %
  • KV Berlin (+ 8,7 Prozent) vor
  • der KV Bayerns (+  7,2 Prozent) und
  • der KV Thüringen (+ 6,9 Prozent).

In Tabelle 2 sind die Umsätze, Fallzahlen und Fallwerte des gesamten Jahres 2020 für die 17 KVen in Deutschland dargestellt. Im Gegensatz zu früheren Auswertungen wird in dieser Tabelle nicht die Arztzahl nach Personen ermittelt, sondern es wird für diese Kennziffer der jeweilige Teilnahmeumfang der Ärzte berücksichtigt.

Den höchsten durchschnittlichen Honorarumsatz erzielten wie im Vorjahr die Radiologen in der KV Hamburg mit 226.139 Euro. Schlusslicht in der Umsatzstatistik ist – ebenfalls wie im Vorjahr – die KV Saarland mit 108.725 Euro. Die Fallwerte schwanken zwischen 114,62 Euro in der KV Hamburg und 72,99 Euro in der KV Niedersachsen.

Tabelle 2: Kassenhonorare für Radiologen im Jahr 2020 in den KVen

KV
KV-Umsatz 2020 je Arzt* und Quartal
Fälle 2020 je Arzt* und Quartal
Fallwert
Baden-Württemberg
152.226 Euro
1.700
89,54 Euro
Bayern
136.983 Euro
1.478
92,66 Euro
Berlin
140.651 Euro
1.562
90,03 Euro
Brandenburg
132.560 Euro
1.776
74,63 Euro
Bremen
161.628 Euro
1.676
96,45 Euro
Hamburg
226.139 Euro
1.968
114,92 Euro
Hessen
143.382 Euro
1.834
78,18 Euro
Mecklenburg-Vorpommern
139.931 Euro
1.888
74,12 Euro
Niedersachsen
129.546 Euro
1.775
72,99 Euro
Nordrhein
116.638 Euro
1.560
74,75 Euro
Rheinland-Pfalz
142.594 Euro
1.591
89,63 Euro
Saarland
108.725 Euro
1.309
83,06 Euro
Sachsen
140.777 Euro
1.826
77,08 Euro
Sachsen-Anhalt
167.209 Euro
2.218
75,38 Euro
Schleswig-Holstein
137.685 Euro
1.715
80,26 Euro
Thüringen
152.637 Euro
1.915
79,71 Euro
Westfalen-Lippe
138.840 Euro
1.650
84,14 Euro
Durchschnitt alle KVen
139.773 Euro
1.678
83,29 Euro

* nach Teilnahmeumfang; Quelle: Abrechnungsstatistik der KBV; zugelassene und angestellte Ärzte; eigene Berechnungen

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