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Vergütung

Einkommen der Klinik-Radiologen auch im Jahr 2019 gestiegen

20.12.2019Ausgabe 1/20204min. Lesedauer
Von Thomas Thurm und Patrick Koll, Kienbaum Consultants International GmbH, Köln, kienbaum.de

Die Grundvergütung der Ärzte in der Radiologie stieg im Jahr 2019 um durchschnittlich 2,7 Prozent. Dabei stiegen die Grundgehälter von Radiologie-Chefärzten um durchschnittlich 2,6 Prozent. Dies sind Ergebnisse des Kienbaum-Vergütungsreports 2019 „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten in Krankenhäusern“, in den die Daten von 119 Krankenhäusern mit Vergütungsinformationen zu 2.203 Ärzten sowie 615 nichtärztlichen Funktionen eingeflossen sind.

Vergütung der Chefärzte in der Radiologie

Dieser Beitrag zeigt die aktuelle Vergütungssituation von Ärzten in der Radiologie, Isotopendiagnose, Röntgen und Radioonkologie (im weiteren Verlauf als Abteilung bzw. Radiologie bezeichnet).

Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 360.000 Euro gehören Chefärzte in der Radiologie zu den Spitzenverdienern in Krankenhäusern. Ihr Einkommen liegt durchschnittlich um 20 Prozent höher als das Durchschnittsgehalt aller Chefärzte in Krankenhäusern. Die Spanne der Jahresgesamtvergütung ist bei Chefärzten in der Radiologie mit am größten: Sie reicht von 155.000 Euro im unteren Quartil bis 433.000 Euro im oberen Quartil (s. Tab. 1).

Tabelle 1: Spannen der Jahresgesamtvergütung von Chefärzten nach Fachabteilungen (in Tausend Euro)

Abteilung
Unteres Quartil
Median
Oberes Quartil
Durchschnitt
Anästhesie/Intensivmedizin
161
198
336
296
Chirurgie
181
254
346
331
Geriatrie
131
163
215
177
Gynäkologie
174
222
268
257
Innere Medizin
191
260
448
372
Neurologie/Psychiatrie
164
205
296
234
Orthopädie
177
203
394
313
Pädiatrie
162
198
238
208
Radiologie
155
251
433
360
Urologie
150
226
331
256
sonstige Abteilungen
162
206
336
282
Insgesamt
186
248
345
300

Die Grundvergütung von Chefärzten der Radiologie liegt bei durchschnittlich 128.000 Euro, die variablen Vergütungen bei 172.000 Euro und die Vergütungen aus Nebentätigkeiten – sofern dies zutrifft – bei durchschnittlich 184.000 Euro. Zu den variablen Vergütungen der Chefärzte zählen Einkünfte aus

  • den Privatliquidationen,
  • der Beteiligungsvergütung oder
  • einer Bonusvereinbarung.

Diese Vergütungen variieren sehr stark, je nachdem, ob sie über Privatliquidationen oder eine andere Vergütungsart erzielt werden. Die Ausgestaltung der variablen Vergütung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Während der Anteil der Privatliquidationen an der variablen Vergütung rückläufig ist, gewinnen andere Formen der variablen Vergütung wie Bonusvereinbarungen immer mehr an Bedeutung. Die absolute Höhe der variablen Vergütung nimmt im Zuge dieser Entwicklung ab, wie ein Vergleich nach Vertragsalter zeigt: Im Durchschnitt erzielten die Chefärzte mit Verträgen, die älter als 15 Jahre sind, im Jahr 2018 ca. 250.000 Euro mehr aus ihrer variablen Vergütung als die Kollegen mit neuen Verträgen. Die aktuelle Höhe der verschiedenen variablen Gestaltungsformen ist in Tabelle 2 dargestellt.

Tabelle 2: Gestaltungsformen der variablen Vergütung bei Chefärzten der Radiologie

Gestaltungsformen
Gestaltungsform (in Prozent der Berechtigten**)
Durchschnittliche Höhe (in Tsd. Euro)
Liquidationsrecht* (bzw. Beteiligung an den Privatliquidationen des Chefarztes)
50
198
Beteiligungsvergütung
10
113
Bonusvereinbarung, Tantieme, Prämie etc.
20
94
Kombinationen
20
88
insgesamt
100
173

Vergütung der Oberärzte in der Radiologie

Die Oberärzte in der Radiologie erhalten ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 134.000 Euro. Die variable Vergütung beträgt durchschnittlich 16.000 Euro und die Einkünfte aus Nebentätigkeiten 5.000 Euro. Die Vergütungen aus Ruf- und Bereitschaftsdiensten liegen im Durchschnitt bei 18.000 Euro. Insgesamt liegen die Oberärzte in der Radiologie mit ihrem Durchschnittseinkommen um 2.000 Euro unter dem Einkommen aller Oberärzte im Krankenhaus.

Vergütung von Fachärzten und Ärzten in Weiterbildung

Im Gegensatz zu den Chefärzten und Oberärzten spielt für die Fachärzte und Ärzte in Weiterbildung weder die variable Vergütung noch die Nebentätigkeit eine größere Rolle für die Höhe ihrer Jahresgesamtvergütung. Sie erhalten im Jahr durchschnittlich 3.000 bzw. 2.000 Euro aus diesen Vergütungsbestandteilen. Die Jahresgesamtbezüge der Fachärzte betragen durchschnittlich 96.000 Euro, die der Ärzte in Weiterbildung 79.000 Euro. Aus der Rufbereitschaft und den Bereitschaftsdiensten erhalten die Ärzte im Jahr eine durchschnittliche Vergütung von 13.000 Euro bzw. 11.000 Euro.

In der Tabelle 3 sind die Jahresgesamtbezüge der einzelnen Arztpositionen in der Radiologie mit ihrer Schwankungsbreite aufgelistet. Angegeben sind neben dem Durchschnitt auch die Lagemaße „Unteres Quartil“, „Median“ und „Oberes Quartil“. Hierzu zwei Anmerkungen:

Tabelle 3: Jahresgesamtvergütung von Ärzten in der Radiologie (in Tausend Euro)

Chefärzte
Oberärzte
Fachärzte*
Ärzte in Weiterbildung*
Unteres Quartil
155
103
78
72
Median
251
118
94
77
Oberes Quartil
433
153
107
87
Durchschnitt
360
134
96
79
  • Zum einen fällt auf, dass bei den Chefärzten der Durchschnittswert weit über dem Median liegt. Das rührt im Wesentlichen daher, dass die Durchschnittswerte durch den Einfluss einiger sehr hoher Einkommen (s. oberes Quartil) nach oben gezogen werden.
  • Zum anderen ist zu beachten, dass die Werte des unteren bzw. oberen Quartils bedeuten, dass jeweils 25 Prozent der Ärzte noch unter bzw. über den ausgewiesenen Werten liegen.
Weiterführender Hinweis
  • Dieser Artikel basiert – soweit nicht anders ausgewiesen – auf dem Kienbaum-Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2019“. Neben der Vergütung von nichtärztlichen Führungs- und Fachkräften wird ausführlich die Vergütungssituation von Chefärzten beschrieben. An der Auswertung beteiligten sich 119 Krankenhäuser. In die Auswertung konnten die Vergütungsinformationen von 615 nichtärztlichen Funktionen sowie 2.203 Ärzten einbezogen werden. Die Studie ist zum Preis von 800 Euro (zzgl. MWSt.) zu beziehen bei der Kienbaum Vergütungsberatung, Edmund-Rumpler-Straße 5, 51149 Köln, Tel. +49 40 32 57 79-33,

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