Viele Ärzte sind an Abrechnungsergebnissen ihrer Fachkollegen interessiert. In der Vergangenheit haben jedoch nur wenige KVen derartige Statistiken veröffentlicht. Seit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes Anfang 2012 hat die KBV jedoch die Verpflichtung, für jedes Quartal sowie für jede KV einen Bericht unter anderem über die Ergebnisse der Honorarverteilung, Fallzahlen und das Honorar je Arzt zu erstellen. Wie die wesentlichen Eckdaten für Radiologen aussehen, ist in der nachfolgenden Tabelle dokumentiert.
Die Daten stammen aus dem jüngst veröffentlichten Honorarbericht der KBV, der das Quartal 3/2013 betrifft. Sie basieren auf den Abrechnungsergebnissen von insgesamt 1.338 Radiologen.
Abrechnungsdaten von Radiologen in Quartal 3/2013 |
||||
---|---|---|---|---|
KV |
KV-Umsatz je Arzt
|
Fälle je Arzt
|
Fallwert
|
Auszahlungsquote
|
Baden-Württemberg |
96.279 € |
1.100 |
87,50 € |
83,05 % |
Bayern |
88.668 € |
1.124 |
78,89 € |
78,74 % |
Berlin |
72.573 € |
968 |
74,94 € |
87,60 % |
Brandenburg |
89.856 € |
1.419 |
63,31 € |
92,94 % |
Bremen |
97.425 € |
896 |
108,72 € |
94,48 % |
Hamburg |
98.832 € |
1.844 |
53,60 € |
72,07 % |
Hessen |
91.551 € |
1.196 |
76,57 € |
82,25 % |
Mecklenburg-Vorpommern |
98.010 € |
1.734 |
56,51 € |
84,43 % |
Niedersachsen |
97.181 € |
1.363 |
71,32 € |
73,83 % |
Nordrhein |
71.528 € |
914 |
78,28 € |
83,87 % |
Rheinland-Pfalz |
104.496 € |
1.197 |
87,31 € |
84,84 % |
Saarland |
92.542 € |
999 |
92,67 € |
84,71 % |
Sachsen |
103.496 € |
1.460 |
70,89 € |
83,71 % |
Sachsen-Anhalt |
92.848 € |
1.804 |
51,48 € |
85,60 % |
Schleswig-Holstein |
93.845 € |
1.402 |
66,94 € |
83,20 % |
Thüringen |
86.506 € |
1.475 |
58,66 € |
70,75 % |
Westfalen-Lippe |
124.137 € |
1.281 |
96,88 € |
80,21 % |
alle KVen |
92.862 € |
1.244 |
74,67 € |
82,01 % |
Quelle: Abrechnungsstatistik der KBV; Praxen mit zugelassenen Ärzten
Auffallend – wenn auch nicht überraschend – sind die deutlichen Unterschiede innerhalb der KVen. Dies betrifft sowohl den KV-Umsatz und die Fallzahl je Arzt als auch den Fallwert. Auch die Auszahlungsquoten schwanken beträchtlich, nämlich zwischen 72,07 Prozent in Hamburg und 94,48 Prozent in Bremen.
Der aktuelle Honorarbericht der KBV für das Quartal 3/2013 enthält darüber hinaus weitere Details zu den Abrechnungsergebnissen der Radiologen:
Der größte Teil des Honorarumsatzes, nämlich 64,82 Euro je Fall bzw. 86,8 Prozent, entfällt auf das EBM-Kapitel 34. Der Anteil des Kapitels 34 am Honorarumsatz ist mit 93,2 Prozent im Saarland am höchsten, in Schleswig-Holstein mit 76,5 Prozent am geringsten. Innerhalb des Kapitels 34 entfällt erwartungsgemäß der größte Teil, nämlich 64,9 Prozent, auf MRT-Leistungen.
Die übrigen EBM-Kapitel tragen im Bundesdurchschnitt bei Radiologen wie folgt zum Honorarumsatz bei:
Weitere 2,22 Euro je Fall entfallen auf Leistungen aus anderen EBM-Kapiteln.
Bei den im Vergleich zu anderen Fachgruppen deutlich höheren Honorarumsätzen ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Anschaffungs- und Betriebskosten in radiologischen Praxen ebenfalls deutlich höher sind. Unter Anwendung der vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) für das Jahr 2010 ermittelten Kostensätze beträgt der Überschuss je Radiologe aus vertragsärztlicher Tätigkeit im Quartal 3/2013 lediglich 29.076 Euro und liegt damit nur leicht über dem durchschnittlichen Überschuss aller Ärzte/Psychotherapeuten von 26.057 Euro.
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